Teilen mit Phantasie – 10 Jahre Stiftung
Eine so kleine Stiftung wie die Dr. Eder und Molle Stiftung hat kaum Einnahmen durch Zinsen. Viel zu wenig für die Mädchenprojekte in Kamerun: Die drei „Zentren des Zuhörens“ (HUPJEFI-Sozialzentren) und eine Berufsschule im Aufbau brauchen rund 90.000€ pro Jahr.
Doch wo kommt denn nun das Geld her?
„Ich kann absolut kein professionelles Fundraising. Alles ergibt sich aus dem Leben. Ich bin Ärztin und habe gerne mit Menschen zu tun. Mir ist wichtig, dass ich mein Leben mit anderen teile.
Ich spreche mit Menschen, wo es sich ergibt, im Zug, auf der Alm oder im Wartezimmer. Ich halte Vorträge vom Odenwald bis an den Bodensee bei Landfrauen, in Pfarreien, in Schulen, bei Frauengruppen, bei Weltgebetstagen… Es sind Freunde der Projekte, die das organisieren. Ich komme dort hin, wo ich eingeladen werde und erzähle aus meinem Leben.“
Ihre Vortragthemen heißen:
- Traum und Trauma: Als deutsche Ärztin 30 Jahre in Kamerun
- Was ich von Afrika lernte
- Jonglieren zwischen Welten: Frauen und Mädchen in Kamerun
Oder sie ergeben im Gespräch mit den Veranstaltern.
Hört man Frau Dr. Eder zu, ist man oft erstmal völlig baff: Da spreche ich mit jemandem „von nebenan“ und dann wohnt die fast 6.000km weit weg in Kamerun. Sie erzählt aus ihrem Leben, und das ist so ganz anders als mein eigenes. Wahnsinnig faszinierend, wenn sie ins Erzählen kommt. Und auch etwas erschreckend irgendwie, mit welchem Gottvertrauen sie durchs Leben geht. „Langweilig ist mein Leben nicht“, lacht Frau Dr. Eder, „Jeder Tag ist anders und spannend.“
Vielen Menschen erleben so wie
Originelle Initiativen
„Ich finde es jedes Jahr wieder hoch spannend, wie viel Phantasie Freunde aufbringen, um kleinere oder größere Beträge fürs Projekt zu sammeln“, sagt Frau Dr. Eder.
Was das heißt?
Da ist die Biberacher Matthias-Erzberger-Schule, die ein Konzert „Rock für Kamerun“ organisiert und mehrere tausend Euro einnimmt. Die Schülerinnen der Backstube an derselben Schule backen jeden Freitag und verkaufen die Backwaren, auch so kommen mehrere tausend zustande.
Da feiert ein Ehepaar ihren „140. Geburtstag“ – beide wurden 70 – und bitten, statt Geschenke mit zu bringen, für die Projekte in Kamerun zu spenden. Und was macht Frau Dr. Eder? – Sie fährt hin, macht mit ein paar Tüchern zwei Stühle zu Thronen für das „Königspaar“ und kreiert mit den Gästen eine spontane Tanzeinlage mit afrikanischen Kleidern.
Eine Freundin, die nicht viel erübrigen kann, verkauft Zeitschriften und spenden den Erlös. Jemand stirbt, und die Verwandten der Spenderin geben das Beerdigungsgeld. Eine Pfarrei macht einen Adventsmarkt.
Ein Chor macht ein Video: Sie stellen sich im Winter mit den Füßen in einen eiskalten See, singen ein Lied und bitten um Spenden für das HUPJEFI-Projekt. Mehrere hundert Euro kommen zusammen. Aus einer Geburtstagsfeier, bei der gesammelt wurde, ging eine Einladung zu einem Vortrag im nächsten Jahr hervor. Und auch dort kommen wieder Spenden zusammen.
Zu seinem 66. Geburtstag organisiert ein schwäbischer Sänger ein Konzert im Roxy in Ulm. Full House und eine vierstellige Spende. Und zusätzliche Spenden von Konzertgästen.
Soll Ihre Aktion für die Projekte der Stiftung auch hier genannt werden?
Dann schicken Sie bitte Fotos und eine Beschreibung Ihrer Aktion an kamerun@1heit.net