Die Probleme da angehen, wo sie entstehen, war der Gedanke, der uns dazu bewogen hat, die Gründung einer landwirtschaftlichen Kooperative zu fördern. Wir wollten den Versuch machen, dort, wo die Mädchen her stammen, die Initiative zu ergreifen, damit junge Frauen dort ihren eigenen Lebensunterhalt erwirtschaften können.

Als Startpunkte für diese neue Form des Engagements lag es nahe, ein Dorf zu wählen, zu dem die besten Kontakte bestanden: Bomono, das Dorf, aus dem Patience Mollè Lobè, die Initiatorin von HUPJEFI und der DORIANA, her stammt und wo seit 2013 auch eines unserer HUPJEFI-Zentren tätig ist.

Land konnte gepachtet werden, Mühlen für Mais und Maniok wurden angeschafft, ein Schuppen dafür errichtet. Doch war es nicht ganz einfach, die richtigen Mitarbeiter zu finden; vor allem jedoch eine Organisationsform, die der Mentalität der Dorfbewohner dieser Gegend entspricht. Es bedurfte mehrere Anläufe bis die richtige Form der Zusammenarbeit gefunden war.

Gemeinschaftlich bewirtschaftetes Land gibt es hier nicht. Die beteiligten Frauen pachten Land von der Kooperative unter günstigen Konditionen und bewirtschaften dieses selbständig. Die Kooperative übernimmt vor allem organisatorisch wichtige Funktionen: Sie vertritt etwa die Mitglieder gegenüber Behörden und Vereinigungen und kann bessere Absatzbedingungen verwirklichen.

Angebaut werden Mais, Bananen, Erdnüsse und Maniok. Besonders wichtig für das Einkommen ist die Herstellung von Miondo aus Maniok, eine Spezialität der Region. (siehe Fotos)

Um die Arbeit auf den Feldern hat sich ein weiterer, kleinerer Servicebereich etabliert: Der Betrieb der Mühlen für Mais, Erdnüsse, Maniok und die Herstellung von Soßen, der Verkauf von Treibstoff und eine Art kleiner Laden, der die vor Ort benötigten Produkte anbietet.

Heute bietet die Kooperative ca. 10 Personen Arbeit und deren Familien Lebensunterhalt. Die Stiftung hat den Start ermöglicht und das Projekt mehrere Jahre begleitet und durch Bereitstellen von Arbeitsmitteln gefördert. Derzeit fließen keine wieteren Mittel aus der Stiftung in die Kooperative, sie trägt sich selbst.

Die Zeit und die Mentalität waren für einen forcierten Ausbau noch nicht reif. Neue Schritte zum Ausbau der Kooperative oder zum Aufbau weiterer werden erst nach einer Zeit der Beobachtung der weiteren Entwicklung unternommen werden. Der weitere Weg hängt davon ab, wie die Bevölkerung vor Ort sich dem Projekt gegenüber verhalten wird.

Aus der ersten Gruppe haben sich viele Frauen zurückgezogen. Sie verstanden den gemeinschaftlichen Aspekt nicht und wollten vor allem finanzielle Unterstützung. Doch mit den Verbliebenen treffen sich neue Frauen, die an gemeinsamer Arbeit Interesse zeigen.

Frauen bei der Feldarbeit

Feldarbeit auf einem Maisfeld.

Bananenstauden

So wachsen Bananen. Es gibt viele Sorten Bananen. Bei uns wird normalerweise nur eine verkauft.

Maniokpflanzen

So wächst Maniok. Die Wurzeln, die geerntet werden, liegen unter der Erde.

Maniokernte

Das Ernten der großen, Ästen ähnlichen Maniokwurzeln ist harte Arbeit.

Ein Haufen Maniokwurzeln

Geerntete Maniokwurzeln. Maniok ist in Kamerun Grundnahrungsmittel.

Maismühle

Mühlen für Mais und Maniok sind Eigentum der Kooperative.

Mühlenschuppen

Zum Schutz der Mühlen wurde ein Schuppen gebaut.

Maniok wird gerieben

Maniok wird fein gerieben für die Herstellung von Miondo.

Frauen bei der Miondo-Herstellung

Frauen bei der Herstellung von Miondo: Fein geraspelter Maniok wird in Palmblätter gewickelt.

Fertig gewickelte Miondo

Fertig gewickelte Miondo

Miondo im Paket

Miondo werden zusammengebunden und mehrere Stangen zu Paketen geschnürt, die der Form von Maiskolben ähneln.